2-Jähriges – Zeit für einen neuen Look
August 1, 2011PERSONALITY-WERBUNG, gegründet 2009.
Mein ungewöhnlicher Weg in die Selbstständigkeit!
Burn-out oder Burnout (auch Burnout-Syndrom, von englisch burn out, „ausbrennen“) ist ein Oberbegriff für bestimmte Arten von persönlichen Krisen, die als Reaktion auf andauernden Stress und Überlastung am Arbeitsplatz auftreten.
Wie man einen Burnout positiv nutzen kann!
Vor ein paar Tagen kam ich mit einer Kundin ins Gespräch. Beide sind wir seit rund einem Jahr selbstständig, und sie fragte mich, was bei mir eigentlich den Ausschlag für den Schritt zur Unternehmerin gegegeben hat.
16 Jahre habe ich erfolgreich im Werbe-Business gearbeitet. In einer Branche, in der besonders viel Hektik und Stress herrschen fiel es mir immer leicht, perfekt zu funktionieren. Aber die – aus heutiger Sicht – wohl wichtigste Erfahrung machte ich am Ende dieser Zeit – 2009: ich hatte einen Burnout. Zumindest wurde mir dies diagnostiziert, da ich plötzlich in der Öffentlichkeit unter Angstzuständen und Panikattacken litt. Für mich war das alles komplett neu und ich konnte es mir auch nicht erklären. Denn für mich gefühlt hatte ich keinen Stress, ich hatte nur seit geraumer Zeit Ärger mit einem Vorgesetzten, dessen Position ich unterstützen sollte. Eine kleine Gemeinheit nach der anderen – ich glaube wir kennen alle diese Sorte Mensch und viele haben wohl auch ähnliche Erfahrungen gemacht. Aber auch da habe ich meine Kollegen immer beruhigt, dass mir das nichts ausmache – ich stehe da drüber. Mein Körper hat das definitiv anders gesehen.
Die Warnsignale waren ja dann so stark, dass ich sie nicht ignorieren konnte. Mein Körper forderte unmissverständlich eine Veränderung. Irgendwann fand ich mich in einem Stadium wieder, in dem nicht einmal mehr der Einkauf beim Bäcker ohne Panikattacke möglich war. So hat mir mein Arzt zwangsweise eine Auszeit auferlegt und mich in eine Klinik eingewiesen.
Aus dieser Situation heraus machte ich mich dann selbstständig. Als ich das meiner Kundin erzählte, war sie mehr als verwundert. Aus dieser überforderten, gestressten Situation heraus auch noch den anstrengenden Schritt in die Selbstständigkeit wagen?
Ja. Genau das war für mich der einzig richtige Schritt. Ich nahm mir die Zeit, mich mit meinen eigenen Wünschen, Zielen und Prioritäten zu beschäftigen. Die Medien-Welt, so finde ich, ist mit den Jahren immer hektischer, unpersönlicher und vielfach auch charakterlos geworden. Zwei kleine Beispiele: Logo-Entwicklungen ohne jegliche Recherche von Zielgruppe und Konkurrenz, aber Kosten von 3-Tages-Sätzen. Oder eine absichtliche Änderung der CI-Elemente und Farben, um danach alle Marketing-Artikel wieder neu verkaufen zu können… Aus diesem System wollte ich aussteigen und meinen Kunden zeigen, dass es auch anders geht.
Außerdem habe ich in der Selbstständigkeit entdeckt, dass ein Wochentag nicht mehr nur aus Arbeit bestehen kann. Als Angestellte war ich oft 12 Stunden außer Haus, in Herbst und Winter habe ich meist gar kein Tageslicht mehr gesehen, ganz zu schweigen von irgendwelchen Nachtschichten, weil Vorgesetzte nicht einzuhaltende Termine versprachen. Nun spare ich mir nicht nur die Fahrzeit zur Arbeit, nein ich kann auch tagsüber zwischen zwei Jobs eine Runde mit dem Hund drehen, gutes Wetter einfach mal nutzen und bei schlechtem an den Schreibtisch gehen. Natürlich gelingt das nicht immer – das wäre eine Illusione – und die Selbstständigkeit frißt ganz andere, neue Ressourcen, aber ich genieße die möglichen Freiheiten sehr und stehe morgens wieder gerne auf, um zu arbeiten! ;-)
Im Rückblick betrachtet war die Krise durch den Burnout eine wertvolle, emotionale Erfahrung, die mein Leben positiv verändert und mein Einfühlungsvermögen noch gestärkt hat. Sie hat mir meine Werte klar vor Augen geführt und mir in Erinnerung gerufen, wie wichtig es ist, sich selbst gegenüber achtsam zu sein.