Soziale Kontakte im Homeoffice pflegen.
November 17, 2020Rückblick – das erste Jahr im Tinyhouse.
April 10, 2024Geschichten zum Mut machen – helfen wir uns doch gegenseitig.
Wie Sie trotz aller widrigen Umstände den Mut aufbringen können, Ihre Träume umzusetzen!
Die Welt hat sich in den letzten Jahren nicht nur gefühlt sehr verändert. Die anhaltende Pandemie, der Ukraine-Krieg, die Energiekrise, unsere Wirtschaft ist stark in Schieflage geraten und die Inflationsrate auf Rekordhoch. Wir alle sind mehr als nur angespannt.
Dies alles ist unglaubwürdigerweise emotional mehr oder weniger an mir vorbei gelaufen. Denn ich bin Ende 2018 sehr krank geworden, eine Untersuchung nach der anderen ohne Befund. Immer mehr Symptome ganz unterschiedlicher Art kamen hinzu, die man ‚nur‘ versucht hat einzudämmen, ich verlor über 10kg an Gewicht, es ging mir immer schlechter und nicht nur einmal war ich in diesen 3 Jahren in meiner ganz persönlichen Endzeitstimmung. Meine 70-jährigen Eltern mussten sich um mich kümmern, mich zum Arzt fahren und für mich einkaufen, ich konnte nichtmal mehr kleine Spaziergänge bewältigen, geschweige denn normal Treppen steigen. Erst im März 2021 diagnostizierte ein Internist endlich mit einer speziellen Blutuntersuchung eine Virus-Erkrankung, nein kein Corona, sondern eine chronische Epstein-Barr-Infektion. Mit einer Infusions-Therapie und einigen Begleitmaßnahmen ging es mir ganz langsam nach und nach besser. Leider hat sich durch den Virus auch noch Fatigue gebildet, das Erschöpfungssyndrom, unter dem auch viele Corona-Infizierte leiden. Diesen Januar war ich deswegen in München in einer Spezialklinik u.a. zur Fiebertherapie. Schrittchen für Schrittchen begann ich dieses Jahr zu genesen.
Im Frühling bekam dann meine alte Hundedame noch Epilepsie und im April verstarb ganz unerwartet mein Vermieter, der für mich immer wie meine zweite Familie war. Nun wird mein Zuhause, in dem ich seit 20 Jahren lebe demnächst verkauft.
Warum ich Ihnen das alles erzähle? Einerseits für den Spannungsbogen natürlich ;-) Aber eigentlich um jedem von Ihnen Mut zu machen, denn die Geschichte bekommt ein Happy-End.
Erinnern Sie sich noch? Als Kind ist man unerschrocken und steckt voller Tatendrang. Wenn man fällt gibt es kurzes Geschrei und weiter geht's ;-) Entdecken Sie doch mit mir Ihren kindlichen Abenteuer-Geist wieder!
Oft führen wirklich schlimme Dinge im Nachhinein tatsächlich zu positiven Wendungen.
Diese ganzen Ereignisse haben mir nämlich vor Augen geführt, wie kostbar und wundervoll, aber auch endlich mein kleines Dasein ist. Und deswegen werde ich im nächsten Jahr mein ganzes Leben umkrempeln, um meine Träume in die Realität umzusetzen!
Mein ursprünglicher Wunsch war schon immer, ein Leben am Meer, Wasser ist für mich von großer Bedeutung! Aber wie soll ich mir das leisten? Durch die Selbstständigkeit kam der Gedanke hinzu, ich könnte ja in meinem Job eigentlich von überall aus arbeiten, warum nutze ich das dann nicht? In meiner Krankheitsphase entstand die Liebe zum Minimalismus, ich brauche nur noch sehr wenig, um glücklich zu sein. Auch Ressourcenschonung, Naturverbundenheit und Freiheit liegen mir sehr am Herzen.
So entstand die Idee vom Leben in einem Minihaus.
Ein eigenes Zuhause klingt toll, bisher habe ich nur zur Miete gewohnt. Ein Minihaus ist für mich auch noch bezahlbar und lässt mir trotzdem die Freiheit, mich nicht langfristig örtlich binden zu müssen. Das Leben am Meer hat sich zwar aktuell als nicht umsetzbar herausgestellt, aber nach vielen, vielen Recherchen habe ich ein Pachtgrundstück gefunden! Es liegt mitten im Wald, wo quasi ein kleines Dorf entsteht, nur 500 m zum See und die Anmeldung zum Erstwohnsitz ist auch möglich. Auf diesem Weg bleiben meine Kosten mit Pacht und Abtrag im Vergleich zu meiner jetzigen Miete quasi identisch.
Für mein großes Abenteuer geht es hoch in den Norden an den Plauer See zur Mecklenburgischen Seenplatte, nur eine Stunde von der Ostsee entfernt.
Das Foto hier ist im September an unserer zukünftigen Badestelle am Plauer See entstanden. Für mich ein absolutes Highlight ;-)
Glauben Sie mir, auch mein Herz rutscht mir in die Hose bei solch einer großen Veränderung, aber sind die besten Sachen im Leben nicht immer erstmal beängstigend!?
Durch die Fatigue muss ich stetig sehr behutsam mit meiner Energie haushalten, aber meine dutzenden Krankheitsbilder haben sich fast ganz zurück gebildet. Es gibt noch sooo viel zu tun bis zum Umzug, aber die unbändige Freude auf dieses Abenteuer gibt mir unwahrscheinlich viel Kraft! Alles hat immer zwei Seiten, ich versuche mich nur noch auf die Positive zu konzentrieren!
Ich bin so offen und persönlich, weil ich gerne allen Mut machen möchte! Allen, die sich ihr Leben vielleicht anders vorstellen, schon lange einen Traum haben, aber die Courage fehlt ihn umzusetzen. Wenn ich das schaffe, dann schafft das wirklich jeder!
Haben auch Sie eine Geschichte zum Mut machen? Dann würde ich mich unendlich freuen, wenn Sie diese mit uns teilen! Gerne ganz anonym. Einfach weiter unten über die Kommentar-Funktion hier auf meinem Blog.
Ich hoffe sehr, ich konnte den ein oder anderen ein wenig inspirieren, sich vielleicht in ein paar ruhigen Minuten ein paar Gedanken zu machen.
Ihre Angela Schneider
Erstwohnsitz Tinyhouse
6 Comments
Hallo Frau Schneider,
Ihr mutiger Beitrag hat mir sehr gefallen. An den Herausforderungen, die uns begegnen, können wir nichts ändern. Aber wir können mutig das Beste daraus machen für uns.
Meine Frau und ich haben unseren Traum-Wohnort Hamburg im Jahr 2016 wahrgemacht, als eine berufliche Herausforderung mir die Möglichkeit bot in Hamburg zu arbeiten. Wir waren bereits Anfang der neunziger Jahre in Hamburg zu Besuch und uns hat es sehr gut gefallen. Hat sicher auch mit dem vielen Wasser zu tun und den insgesamt über 2.500 Brücken diese Wasser überspannen.
Nach über 30 Jahren in Frankfurt war der Tapetenwechsel für uns genau das Richtige und wir bereuen ihn bis heute nicht. Wir haben uns einen kleinen Bekanntenkreis hier aufbauen können und sind uns ansonsten als Paar genug.
Ich wünsche Ihnen alles Gute bei der Verwirklichung Ihres Lebenstraums!
Liebe Grüße
Mathias Engel
Liebe Angela,
ein schöner, authentischer Bericht über Deine Situation, Deinen bisherigen Weg und das, wo es nun hingehen wird.
Das hat ja schon lange in Dir geschmort und nun hast Du die richtige Lösung gefunden. Ich bin sicher, der Schritt ist genau der, der dazu führen wird, dass sich für Dich Alles richtig wenden wird.
Es braucht einfach die Zeit, bis die Dinge reifen und zueinander passen.
Ich bin gespannt auf die nächsten Schritte und werde Dich sicher dort oben besuchen.
Liebe Grüße
Jörg
Hey Angela,
du machst alles richtig und aus allem irgendwie das Beste.
Ich freue mich sehr für dich und wünsche dir viel Freiheit und eine tolle Zeit am Wasser. Diesen Umzug hast du dir verdient. Vielen Dank auch für deine offenen und Mut machenden Worte. Sehr inspirierend!
Wir kommen dich besuchen, ist doch klar.
Viele Grüße
Christian
Liebe Angela,
auch ich habe vor über drei Jahren meinen lang gehegten Wunsch erfüllt und bin mit Mann, Hund und Firma nach Bayern ins Berchtesgadener Land gezogen.
Dieser Umzug war neben den Ressourcen, die er verbraucht hat, vor allem ein sehr emotionales Thema. Immer lässt man auch etwas zurück.
Es ist schwierig, sich selbst und auch anderen klarzumachen, warum dieser Schritt so immens wichtig ist und warum man nicht auf die negativen Stimmen hören sollte.
Ich bin mir sicher, dieser neue Lebensabschnitt hat sehr viel Neues, Gutes, Aufregendes für Dich zu bieten und es wird höchste Zeit dafür.
Du hast dieses Glück mehr als verdient!
Ganz liebe Grüße
Dagmar
Liebe Angela,
eine sehr inspirierende Geschichte. Ich freue mich sehr für dich, dass du nun die nächsten Schritte für dich gehst. Sicherlich waren die letzten Jahre nicht einfach, aber vielleicht war gerade dies nun die Basis für diesen Weg. Dass du dies offen teilst, hat mich zu Tränen gerührt. Ich war und bin gerne an deiner Seite. Es ist wichtig, dass wir auch die nicht so schönen Dinge thematisieren. Denn es geht vielen so denen es gesundheitlich nicht so gut geht. Aber man hält das lieber im Hintergrund. Bei mir war es jahrzehntelang die Endometriose. Seit ich es offen teile geht es mir besser und der Druck hat sich zumindest verringert. Ich freue mich sehr für dich, dass du einen Neuanfang wagst. Und natürlich freue ich mich dich dort besuchen zu können.
Ganz liebe Grüße
Judith
Hallo Angela,
Habe gerade deine Geschichte hier gelesen, Michael war ja am Donnerstag hier, haben lange gequetscht,
freue mich darauf wenn ihr hier seit.
Ich schreibe gerade an einer Kurzgeschichte wie es uns hierher verschlagen hat, Haus verkauft, Platz Und Mobilheim gesucht….
Kann dir ja mal meinen bisherigen Entwurf senden!
Grüße aus Bad Stuer
Wolfgang und Gabi